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Geschichte

Sächsisches Staatsarchiv

Das Sächsische Staatsarchiv in seiner heutigen Organisationsform ist eine noch junge Einrichtung. Seit 2005 fasst es die älteren vormaligen Staatsarchive Sachsens sowie das Referat Archivwesen des Sächsischen Staatsministeriums des Innern zusammen.

Das Hauptstaatsarchiv Dresden wurde 1834 gegründet, um die Altregistraturen von Behörden aufzunehmen, die im Zuge der Staatsreform von 1831 aufgelöst wurden. Es ist in einem von 1912 bis 1915 errichteten Archivzweckbau untergebracht. Bis 1933 war das Hauptstaatsarchiv das einzige staatliche Archiv in Sachsen.

1949/52 wurde es als »Landeshauptarchiv Dresden«, ab 1965 als »Staatsarchiv Dresden« der Staatlichen Archivverwaltung der DDR unterstellt. 1993 erfolgte die Rückbenennung in »Sächsisches Hauptstaatsarchiv«. Seit 2005 ist das Hauptstaatsarchiv Dresden Teil des Sächsischen Staatsarchivs und wird heute als Abteilung 2 geführt.

Das Staatsfilialarchiv Bautzen verwahrt das im staatlichen Besitz befindliche Archivgut der Oberlausitz. Es entstand im Jahr 1933 nach der Auflösung der Kreishauptmannschaft Bautzen als erstes staatliches Regionalarchiv in Sachsen. Sein Sitz befand sich in der Ortenburg, dem historischen Verwaltungszentrum der Oberlausitz.

Nach kriegsbedingter Schließung wurde das Staatsfilialarchiv im Jahr 1949 als Staatliches Zweigarchiv für die Oberlausitz wieder eröffnet. Später erfolgten Umbenennungen in Landesarchiv Bautzen, Historisches Staatsarchiv Bautzen sowie in Außenstelle Bautzen des Staatsarchivs Dresden.

Wegen vorgesehener Rekonstruktion der Ortenburg wurde das Archiv 1989 innerhalb Bautzens umgelagert. Ein Teil der Bestände musste 1996 wegen schwerer Gefährdung in das Staatsarchiv Leipzig verbracht werden. Durch Vereinbarungen zwischen dem Freistaat Sachsen und der Stadt Bautzen von 1998 und 2000 wurde der Archivverbund Bautzen gegründet. Der Archivverbund umfasst das Staatsfilialarchiv und das Stadtarchiv Bautzen. Die gewählte Verbundlösung sichert den Verbleib des staatlichen Archivgutes zur Geschichte der Oberlausitz bis zur Auflösung der Kreishauptmannschaft Bautzen in seinem Entstehungsgebiet.

Das Staatsarchiv Leipzig wurde 1954 als Außenstelle des Landeshauptarchivs Dresden unter der Bezeichnung »Landesarchiv Leipzig« eingerichtet. 1965 wurde es ein eigenständiges Staatsarchiv mit der Bezeichnung »Staatsarchiv Leipzig«.

1995 wurde die ehemalige Deutsche Zentralstelle für Genealogie in das Staatsarchiv Leipzig eingegliedert. Im gleichen Jahr erhielt das Staatsarchiv einen modernen Zweckbau. Seit 2005 ist das Staatsarchiv Leipzig Teil des Sächsischen Staatsarchivs und wird heute als Abteilung 3 geführt.

Ehemalige Deutsche Zentralstelle für Genealogie

Die Deutsche Zentralstelle für Genealogie (DZfG) wurde 1967 als Zentralstelle für Genealogie in der DDR zur Verwaltung genealogischer Sammlungen, u. a. des Reichssippenamts, gebildet. In der Folgezeit unterstand sie der Staatlichen Archivverwaltung des Ministeriums des Innern der DDR. Nach dem 3. Oktober 1990 wurde sie unter der Bezeichnung Deutsche Zentralstelle für Genealogie als Spezialarchiv für Personen- und Familiengeschichte vom Freistaat Sachsen übernommen und war dem Sächsischen Staatsministerium des Innern als oberster Aufsichtsbehörde für das staatliche Archivwesen nachgeordnet. 1995 wurde die ehemalige Zentralstelle als Abteilung in das Staatsarchiv Leipzig eingegliedert. Auf Grundlage der 2007 erfolgten Änderung der Organisationsstruktur des Sächsischen Staatsarchivs gehört die ehemalige DZfG nunmehr zum Referat 33 des Staatsarchivs Leipzig. Die ehemalige Zentralstelle stellt genealogische Unterlagen aus dem deutschsprachigen Raum, u. a. Kirchenbuchunterlagen, Ahnenlisten, genealogische Nachlässe und Sammlungen, Personenkarteien, Ortsfamilienbücher sowie Publikationen, für die Benutzung bereit.

Die Existenz eines Bergarchivs ist seit 1679 belegbar. Zunächst war es das Archiv des Oberbergamtes. Nach 1946 war es verschiedenen Institutionen angegliedert. 1967 wurde es als Historisches Archiv bzw. als Außenstelle dem Staatsarchiv Dresden unterstellt.

Seit 2005 ist das Bergarchiv Freiberg Teil des Sächsischen Staatsarchivs und wird heute als Abteilung 5 geführt. Es hat seinen Sitz im Schloss Freudenstein in Freiberg.

Im Jahr 1951 wurde das Landesarchiv Glauchau eingerichtet und dem damaligen Landeshauptarchiv Dresden unterstellt. 1984 beschloss das DDR-Innenministerium die Errichtung eines Staatsarchivs in Karl-Marx-Stadt, das 1987 seine Tätigkeit aufnahm.

Nach 1990 wurde das Staatsarchiv Chemnitz zu einem regionalen Staatsarchiv ausgebaut. Das Landesarchiv Glauchau wurde ihm eingegliedert. Seit 2005 ist das Staatsarchiv Chemnitz Teil des Sächsischen Staatsarchivs und wird heute als Abteilung 4 geführt. Es ist seit 2013 im »Peretz-Haus« in Chemnitz untergebracht.

Das Sächsische Staatsarchiv wurde zum 1. Januar 2005 durch Zusammenlegung der vormaligen Sächsischen Staatsarchive und des Referates Archivwesen im Sächsischen Staatsministerium des Innern gebildet.

Es gliedert sich in eine Abteilung Zentrale Aufgaben, Grundsatz sowie die vier Abteilungen Staatsarchiv Chemnitz, Hauptstaatsarchiv Dresden, Bergarchiv Freiberg und Staatsarchiv Leipzig. 2009 wurde das Archivzentrum Hubertusburg in einem Seitenflügel des Schlosses Hubertusburg in Wermsdorf eröffnet. Es gehört als Referat 13 zur Abteilung 1.

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